Das Grundstück, ein inselartig in Erscheinung tretendes Werkareal der Firma Rüegg mit grossmassstäblichen Produktionshallen und von Enge und Weite geprägten Aussenräumen, liegt unweit des historischen Dorfkerns Kalbrunns und verkörpert damit einen Sonderfall innerhalb der Bebauungsstruktur. 

Ziel bei der Transformation des Werkplatzes zum Wohnort ist es, differenzierte städtebauliche Antworten auf die unterschiedlichen Lagen und Charaktereigenschaften des Ortes zu finden und eine starke Identität des Areals „Im Dorf“ zu schaffen. Das Gründerhaus Rüegg an der Hauptstrasse mit seinem neuen von der Strasse zurück versetzten eingeschossigen Anbau bildet dabei, in Erinnerung an die historische Entwicklung, den Auftakt und die Adresse der neuen Wohnüberbauung „Im Dorf“ und führt ins Zentrum der Siedlung hinein, zu einem langgestreckten, baumbestandenen Freiraum, dem Herz des neu geschaffenen Wohnortes. Um die frei gehaltene Mitte herum entwickeln sich abhängig von der jeweiligen Lage drei- bis viergeschossige Bauten, die in Ausrichtung und Länge an die ehemaligen Werkhallen erinnern. 

Die vorgeschlagene städtebauliche Setzung stärkt einerseits die bestehende Strassenbebauung in ihrer Zentrumsfunktion. Andererseits schafft sie durch die Transformation prägender Elemente des heutigen Gewerbeareals in eine neue Bebauung eine spezifische Identität mit Bezug zur Geschichte des Ortes.

Die Ambivalenz zwischen Eigenständigkeit und Eingliederung der Neubauten in die dörfliche Bebauungsstruktur von Kaltbrunn bildet die städtebauliche Absicht bei der Entwicklung des Werkareals in ein Wohnquartier mit einem differenzierten Wohnungsangebot.